Prof. Dr. Robert SILBEY
Department of Chemistry, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, USA
Properties of Low Temperature Glasses
Dienstag, dem 12. Dezember 1995, um 17.30 Uhr
Abstract:
In this talk the low temperature thermal and optical properties of glasses will be discussed. In recent years, spectroscopists have found that the spectral features of chromophores embedded in glasses are different from those of chromophores embedded in crystals. This can be traced back to the same fundamental excitations that cause the low temperature thermal properties of glasses to differ from those of crystals. The basis for these processes will be discussed and also illustrated what can be learned from a study of the spectra of chromophores at low temperatures. In particular, the line width gives information about kinetic processes such as population relaxation and energy transfer as well as about dephasing processes.
Prof. Robert Silbey:
Study at the City University of NY (BS) and the University of Chicago (PhD 1965) with Stuart Rice
Postdoctoral with J. Hirschfelder (Wisconsin)
1966 Assistant Professor of Chemistry at MIT
1977 (Class of 1942) Full Professor of Chemistry at MIT
Head of Department from 1991 until July 1995
Max Planck Award from DFG and Humboldt Stiftung (together with D. Haarer, Bayreuth)

Prof. Dr. M. J. FOLKES
Department of Materials Technology, Brunel University, Uxbridge, Middlesex, UK
„Flow Induced Textures in Multiphase Polymers“
Montag, dem 11. März 1996, um 17.30 Uhr
Abstract:
An investigation has been undertaken whose overall aim is the development of novel strategies for the production of specified microstructures in block copolymers and their blends with homopolymers. Specifically, the work has concentrated on a detailed study of the micro-rheological properties of an S-B-S copolymer blended with polystyrene, unfilled polyethylene and polyethylene containing a high percentage of carbon black. This work indicates that under appropriate processing conditions, the homopolymer (dispersed in the S-B-S matrix phase) can readily form fibres. To achieve this in-situ fibre formation, the system must undergo elongational flow with temperature, flow rate and other processing variables being very carefully controlled. When polyethylene is used as the dispersed phase, it is possible to generate high stiffness fibres in-situ having moduli in the region of 40 GPa.
Prof. M.J. Folkes:
Studied at Reading University (B.Sc), London University (M.Sc), Bristol University (Ph.D)
Ph.D. and Postdoctoral research with Professor I.M. Ward FRS and Professor A. Keller FRS
1974 - Lecturer in Materials, Cranfield Institute of Technology
1977 - Present - Lecturer, Senior Lecturer, Reader, Professor and Head of the Department of Materials Technology, Brunel University, Uxbridge, Middx, UK

Prof. Dr.-Ing. Philipp GÜTLICH
Institut für Anorganische Chemie der Universität Mainz
Thermisch und optisch schaltbare Moleküle
Dienstag, dem 16. April 1996, um 17.30 Uhr
Zusammenfassung
Es wird über Eisen-Verbindungen berichtet, die bei Temperaturänderung ihre Valenz-elektronenanordnung drastisch ändern. Der resultierende Wechsel im Spinzustand - auch thermischer Spinübergang genannt - wird spektroskopisch, thermodynamisch und kinetisch untersucht. Der Spinzustand kann auch mit Licht unterschiedlicher Wellenlänge geschaltet werden. Der Mechanismus des lichtinduzierten Schaltens ist aufgeklärt, die Kinetik im Detail untersucht und im Rahmen der Theorie strahlungsloser Übergänge verstanden. Anwen-dungen in der optischen Informationstechologie sind denkbar.
Prof. Dr.-Ing. Philip GÜTLICH :
1955-1961 Studium Chemie, Techn. Hochschule Darmstadt
1961 Diplom, Physikalische Anorganische Chemie (Prof. Lieser)
1963 Promotion, Physikalische Anorganische Chemie (Prof. Lieser)
1964-1966 Postdoktorand im Centre d’Etudes Nucléaires Saclay, Frankreich und am Brook-haven National Laboratory, USA sowie Kurse bei Hartmann (Frankfurt), Löwdin (Uppsala) und Coulson (Oxford)
1969 Habilitation an der TH Darmstadt, Fächer Anorganische Chemie und Kernchemie
1972 Professur für Theor. Anorg. Chemie, Darmstadt
1975 Professor für Anorg. Chemie, Universität Mainz
Gastprofessuren an den Universitäten Genf, Bern, Lima/Peru, Tamkang/Taipei, Louvain-La-Neuve, Fribourg/Schweiz, Metropolitan University Tokyo und Ochanomizu University Tokyo

o.Univ.Prof. Dr. Hannspeter WINTER
 Institut für Allgemeine Physik, Technische Universität Wien
Elektronenemission aus hohlen Atomen bzw. hohlen Molekülen an Festkörperoberflächen
Dienstag, dem 7. Mai 1996, um 17.30 Uhr
Zusammenfassung:
Seit fast hundert Jahren (Villard 1899) kennt man die "kinetische Elektronenemission; KE" aus Festkörperoberflächen, welche mit schnellen Teilchen beschossen werden. Andererseits kann "Potentialemission; PE" durch angeregte bzw. ionisierte Teilchen hervorgerufen werden. PE wurde lange nur als kleiner additiver Beitrag zu den entsprechenden KE-Prozessen aufgefaßt. Wir diskutieren neue Untersuchungen über PE und KE beim Beschuß von reinen Metall-, Halbleiter- und Isolatoroberflächen mit relativ langsamen vielfach geladenen Ionen. Neben der Emission langsamer Elektronen aus "hohlen Atomen" (d.s. bereits vor der Oberfläche gebildete neutrale, aber noch extrem hoch angeregte Projektile) findet man schnelle Augerelektronen und weiche Röntgenstrahlung aus erst unterhalb der Oberfläche abgeregten Projektilen. Die dafür maßgeblichen Neutralisations- und Relaxationsmechanis-men können auch anhand von Ionen-"Spiegelung" bzw. -"Channeling" an Einkristall-oberflächen studiert werden. Sie bewirken bei Alkalihalogenid-Oberflächen neuartige Prozesse der Zerstäubung ("potential sputtering") und Sekundärionenemission. Schließlich wird beim Beschuß von reinem Gold mit einfach- und mehrfach geladenen Fullerenen (Cnq+) eine KE ausschließlich aus dem Projektil gefunden. Die charakteristische Zunahme ihrer Elektronenausbeute mit der Fulleren-Größe (n) läßt auf dementsprechende strukturelle  Modifikationen in den Projektilionen rückschließen.
o.Univ.Prof.Dr. HP. Winter:
Geb. 1941 in Wels/OÖ; 1967 Dipl.Ing. für Techn. Physik, 1970 Doktorat der Technischen Wissenschaften, 1976 Habilitation und 1980 a.o.Univ.Professur für Plasmaphysik, seit 1990 o.Univ.Professor am Institut für Allgemeine Physik der TU Wien; seit 1987 Vorstand dieses Institutes.
Studienaufenthalt an der Princeton University/USA (1966); Gastforscher- und Konsulenten-tätigkeit bei GSI Darmstadt (1973-75), am FOM-Institut für Atom- und Molekülphysik in Amsterdam (1976/77) und am Kernphysikalischen Beschleunigerinstitut der Universität Groningen (1986). Vorsitzender der Österr. Phys. Gesellschaft (1989/90).
150 Publikationen in internationalen Fachzeitschriften und Fachbüchern auf den Gebieten Atom-, Plasma- und Oberflächenphysik sowie Kernfusionsforschung.

Dr. Reinhard SCHLÖGL
Wissenschaftsredakteur des Österreichischen Rundfunks
Berta Karlik und das alte Radiuminstitut
(mit Originaltonaufnahmen)
Dienstag, dem 4. Juni 1996, um 17.30 Uhr
Zusammenfassung:
Berta Karlik hat ihr Leben, wie kaum ein anderer Mensch, der Wissenschaft gewidmet und leitete „ihr alt-ehrwürdiges Radiuminstitut“ von 1947 bis 1974. Zu ihren bedeutendsten wissenschaftlichen Arbeiten an diesem Institut zählt die Entdeckung des chemischen Elements 85gemeinsam mit Dr. Traute (Cless-)Bernert. Über das Abenteuer dieser und anderer Entdeckungen und Forschungsarbeiten und wie es dazu kam, berichtet die Forscherin selbst in Stereo-Tonaufnahmen. Unter anderem erzählt sie über ihre Begegnungen mit Curie, Rutherford und Meitner. Außer Berta Karlik kommen noch Dr. Traute Cless-Bernert, Prof. Karl Lintner, Prof. Roman Sexl, Dr. Friedrich Hernegger, u.a. zu Wort.
Dr. Reinhard SCHLÖGL:
1945 geboren in Wien
seit 1975 ORF Wissenschaftsredakteur, Autor bzw. Gestalter der Sendereihen „Radio-kolleg“, „Dimensionen - die Welt der Wissenschaft“, „Salzburger Nacht-studio“, etc. und
 Studium an der Universität Wien: Physik, Philosophie und Wissenschaftstheorie
1992 Promotion zum Dr.phil. - Dissertation: Außenseiter der Naturwissenschaft - Phantasten oder Wegbereiter neuen Denkens?“ am Institut für Wissenschaftstheorie und Wissen-schaftsforschung der Universität Wien

Dr. Alfred BADER
Gründer und langjähriger Vorsitzender der Sigma Aldrich Corporation, in Milwaukee, Wisconsin, USA
Die Wiederentdeckung der strukturchemischen Arbeiten Coupers und Loschmidts; Richard Anschütz - der Biograph wird zum Detektiv
Dienstag, dem 11. Juni 1996, um 17.30 Uhr
Zusammenfassung:
Anschütz, Schüler und Biograph Kekulés, erkannte im Zuge seiner biographischen Arbeiten, daß der schottische Chemiker Archibald Scott Couper wichtige Erkenntnisse der organischen Strukturchemie parallel zu den Arbeiten Kekulés gewonnen hatte. Auch kannte Kekulé Josef Loschmidts Chemische Studien von 1861, ohne auf deren große Bedeutung hinzuweisen.
Ohne Anschütz wüßten wir wenig über Coupers und gar nichts über Loschmidts strukturchemische Arbeiten.
Dr. Alfred BADER:
1924 geboren in Wien
 Studium der Chemie an der Queen’s University in Kingston, Ontario, Kanada und der Harvard University
1951 Gründer der Aldrich Chemical Company in Milwaukee, Wisconsin
1975 Fusion mit der Sigma Chemical  Company, St. Louis, Missouri
1975-1992 President, Chairman and Chairman Emeritus of Sigma-Aldrich
Ehrenbürger der Universität Wien; Honorary Fellow der Royal Society of Chemistry;
Stifter des „Josef Loschmidt Preises“ für Arbeiten auf dem Gebiet der physikalisch-organischen Chemie der Royal Society of Chemistry

Dr. Felix SCHAUER
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik; Experimentelle Plasmaphysik 2
Das Stellarator-Fusionsexperiment, Wendelstein 7-X
Dienstag, dem 18. Juni 1996, um 17.30 Uhr
Abstract:
Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching beginnt derzeit an seinem Teilinstitut Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern, mit der Errichtung des weltweit größten Stellarators. Es ist dies eine modular aufgebaute Maschine, deren Magnetsystem aus 70 vorwiegend nichtplanaren supraleitenden Spulen besteht.
Dr. F. Schauer:
1973 Dipl.-Ing. Techn. Physik, TU Graz
1979 Promotion
1986 Habilitation, Universitätsdozent, Fakultät für Elektrotechnik, TU Graz
1979-1982 Gastwissenschaftler am Brookhaven National Laboratory, New York und
1982 Massachusetts Institute of Technology, Boston und Professional Engineer, New York
1986/87 und 1989/90: Gastwissenschaftler am Forschungszentrum Karlsruhe
seit 1992 Wissenschaftler in der W7-X - Technik-Gruppe des IPP

O.Univ.Prof. Dr. Anton ZEILINGER
Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck
„Quanteninformatik: Vom Qu-Bit zum Quantencomputer?“
Dienstag, dem 29. Oktober 1996, um 17.30 Uhr
Zusammenfassung:
Völlig neue Phänomene treten in der Informationsübertragung und -verarbeitung auf, wenn die Träger der Information selbst Quantensysteme sind (Qu-Bits). Am weitesten fort-geschritten ist die Quantenkryptographie, und es gibt ein erstes Experiment zur Quanten-kommunikation. Sehr interessant ist langfristig der Quantencomputer, bei dem es jedoch noch sehr schwerwiegende Kohärenzprobleme zu überwinden gibt, wobei auf alle Fälle interessante neue Physik zu erwarten ist.
Prof. Dr. A. Zeilinger:
Studium Physik/Mathematik - Universität Wien, Promotion 1971
Habilitation TU Wien 1979
Associate Professor MIT 1981-1983
Ao. Prof. TU Wien 1983 - 1990
seit 1990 O.Prof. für Experimentalphysik an der Universität Innsbruck
zahlreiche weitere Auslandsaufenthalte und Gastprofessuren
korrespondierendes Mitglied Österr. Akademie der Wissenschaften
European Lecturer 1996 der European Physical Society

Prof. Dr. Abraham KATZIR
Professor of Physics and Head of Applied Physics, at the School of Physics and Astronomy, Tel Aviv University
„Infrared Transmitting Optical Fibers and Their Applications“
Donnerstag, dem 12. September 1996, um 17 Uhr
Abstract:
Infrared (IR) radiation has a multitude of applications: The IR spectral emission of a body can be used for detection and imaging of that body in the dark. The IR absorption spectrum is a powerful analytic tool for characterizing the properties of materials; and IR laser radiation, such as CO2, is useful in medical and industrial procedures involving cutting, welding, etc. In all these applications there is a need to transmit the radiation through optical fibers. We have developed IR fibers made of crystalline silver halides (AgClBr) that are highly transparent in the middle IR (2.5-25 ?m) and have been used in the following applications: Power Transmission of CO2 Laser Radiation; Fiberoptic Evanescent Wave Spectroscopy (FEWS); Temperature Sensors; Thermal Imaging.
Prof. Abraham KATZIR:
B.SC (Physics and Mathematics), M.SC (Physics) and Ph.D. (Physics), all from the Hebrew University of Jerusalem, Israel. He spent several years as a Senior Research Fellow at the California Institute of Technology, as a Visiting Member of Staff at Bell Telephone Laboratories, and as a Visiting Professor at MIT and at Boston University, published more than 150 scientific papers and two book chapters and presented more that 50 talks and papers in international conferences and meetings. More than 30 students received M.Sc. and Ph.D. under his supervision. He wrote a book on „Lasers and Optical Fibers in Medicine“, Academic Press. He organized and chaired more than twenty conferences and international symposia on biomedical optics and is a key expert in IR-fiber research.

Prof. Dr. Noah BROSCH
The Florence & George Wise Observatory, Faculty of Exact Sciences, Tel Aviv University
„The Promise of UV Astronomy“
Dienstag, dem 8. Oktober 1996, um 17.30 Uhr
Abstract:
Although technologies for space observations are being continuously refined, there has not been a single all-sky survey in the UV since the early 1970's and the status of the astronomical knowledge in this band is similar to that in the visible at the beginning of the 1900's. The UV offers a very dark sky, facilitating the detection of weak, but interesting astronomical sources. Prof. Brosch will review the state of the astronomical knowledge related to the nature of UV sources, and will describe the TAUVEX project and its probable impact on the astrophysics of the 21st century.
Prof. Dr. N. Brosch:
BSc (Physics) and MSc degrees (Physics, astronomy thesis) from Tel Aviv University. PhD thesis University of Leiden, Holland (1983): Galaxies in low density regions of the Universe.
Present position: Tel Aviv University, Department of Physics and Astronomy, Senior Research Associate and TAUVEX Principal Investigator.
Honors: Chairman of the Israel Astronomical Association, 1979, 1983, 1984, 1987; Commendation for Excellence in Technical Communication, Laser Focus World, 1991.
Scientific advisor to the Israel Educational Television and to the  MABAT program of science in a technological society (teaching astronomy in elementary schools). Member of the editorial board of BIAF-Israel Aviation and Space magazine.
Publications: 1 book, 60 scientific papers, 16 short communications and reports, 59 contribu-tions to meetings, hundreds of articles in the popular press.

Prof. Dr. Christian von BORCZYSKOWSKI
Lehrstuhl für Optische Spektroskopie und Molekülphysik am Institut für Physik der Technischen Universität Chemnitz-Zwickau
„Experimente an einzelnen Spins - Spektroskopie und Mikroskopie“
Dienstag, dem 22. Oktober  1996, um 17.30 Uhr
Abstract:
Seit einigen Jahren ist es möglich geworden, einzelne Moleküle in Festkörpern oder Flüssig-keiten optisch zu detektieren. Die Erweiterung auf den Nachweis einzelner Elektronen- oder Kernspins eröffnet einen hochempfindlichen spektroskopischen Zugang zu elementaren quantenmechanischen Fragestellungen des Meßprozesses, sowie die Untersuchung von Materialeigenschaften in Festkörpern, auf Oberflächen in Verbindung mit optischer Nahfeld-mikroskopie und in biologisch relevanten Systemen auf einer Skala von einigen Nanometern.
Prof. von Borczyskowski hat in Bonn und in Berlin Physik studiert. Seine Promotion schloß er mit einem Thema aus der magnetischen Resonanz an Festkörpern 1977 an der Freien Universität Berlin ab. Es folgte ein post-doc-Jahr bei Prof. van der Waals an der Universität Leiden. Seit 1981 befaßt er sich mit der zeitaufgelösten Spektroskopie von Energie- und Ladungs-transfer in organischen Festkörpern und supramolekularen biomimetischen Systemen und habilitierte sich in diesem Themenbereich 1987. Einer Gastprofessur an der Universität Grenoble folgte 1992 der Ruf auf eine ordentliche Professur an der TU Chemnitz. Zu dem bisherigen Arbeitsvorhaben ist die Spektroskopie und Nahfeldmikroskopie an einzelnen Molekülen sowie nanostrukturierten Materialien hinzugetreten. 1994 trat er eine 3jährige Amtszeit als Dekan an.

Prof. Dr. David MUKAMEL
Physics Department, Weizmann Institute of Science, Rehovot, Israel
„Spontaneous symmetry breaking in driven diffusive sytems“
Dienstag, dem 22. Oktober  1996, um 16 Uhr

Prof. Dr. Peter KOMAREK
Forschungszentrum Karlsruhe, Institut für Technische Physik
Supraleitung und ihre Anwendungen in der Energietechnik
Dienstag, dem 5. November 1996, um 17.30 Uhr
Zusammenfassung:
Eine breite Anwendung der Supraleitung wird durch die technische Komplexheit der Leiter- und Kühltechnik erschwert. Da viele Anwendungen von Fortschritten in der Leitertechnologie abhängig sind, wird zunächst auf die Notwendigkeit des komplizierten Leiteraufbaues und den erreichten Stand der Technik bei der industriellen Leiterfertigung eingegangen. Dann werden kurz die heutigen Anwendungsfelder vorgestellt, die sich im wesentlichen auf Forschungsgeräte (Detektoren, Beschleuniger, Hochfeldmagnete, Fusion) und die NMR-Technik in der medizinischen Diagnostik sowie der Spektroskopie konzentrieren. Ausführ-licher wird auf die Anwendungsaspekte in der Energietechnik eingegangen. Zunächst werden die bereits mit konventionellen Supraleitern mit He-Kühlung chancenreichen Betriebsmittel, wie Turbogeneratoren und magnetische Energiespeicher mit ihrem erreichten Stand der Entwicklung und ihren absehbaren Anwendungsbereichen diskutiert. Danach wird erläutert, warum aus energetischen Gründen bei allen anderen Betriebsmitteln der Einsatz von Hochtemperatur-Supraleitern mit LN2-Kühlung (77 K) erforderlich ist, um Vorteile gegenüber den konventionellen Bauarten in einem gewissen Leistungsbereich zu erzielen. Die von den EVUs mit besonderem Interesse verfolgten Entwicklungen zu supraleitenden Strombe-grenzers und Energieübertragungskabeln werden detailliert beschrieben.
Prof. Dr. P. KOMAREK:
Geboren 1941 in Wien - Schule: Technologisches Gewerbemuseum (Nachrichtentechnik)
1960-1966 Studium der Technischen Physik an der TU Wien, Promotion bei Prof. F. Regler
bis 1967 Assistent am Institut für Experimentalphysik der TU Wien
1968-1973 Wissenschaftl. Mitarbeiter u. später Projektleiter an der Forschungsanlage Jülich
Juli 1973 Abteilungsleiter am Forschungszentrum Karlsruhe
1974 Habilitation an der TU Graz
seit 1978 Hon.-Prof. an der TU Graz
seit 1986 Hon.-Prof. an der Universität Karlsruhe
seit 1986 Leiter des Instituts für Technische Physik des Forschungszentrums Karlsruhe
 Arbeitsgebiete: Technische Supraleitung, Kryotechnik, Fusionstechnologie

Magnifizenz O.Prof. Dr. Peter SKALICKY
Rektor der Technischen Universität Wien und Professor am Institut für Angewandte und Technische Physik der TU Wien
„Forschung macht Sinn“
Dienstag, dem 19. November 1996, um 17.30 Uhr
Prof. Dr. P. SKALICKY wurde 1941 in Berlin geboren
 Studium der Technik in Wien; Dissertation über Röntgentopographie von Einkristallen
 Aufbau eines elektronenmikroskopischen Laboratoriums und einer Arbeitsgruppe für Röntgen- und Elektronenbeugung in der Festkörperphysik
1972 Fritz-Kohlrauschpreis für eine in Paris durchgeführte Arbeit über Röntgen-polarisationsoptik
1973 Habilitation für Kristallphysik
 Ao.Prof. für Kristallphysik an der TU Wien
1975/76 Professeur Associé an der Université Pierre et Madame Curie in Paris
Seit 1979 O.Prof. für Angewandte Physik an der TU Wien
1989-1990 Dekan der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der TU Wien
Seit 1991 Rektor der TU Wien
Seit 1995 Vorsitzender der Österreichischen Rektorenkonferenz